Pfeifentabak für Anfänger. Ein Blogpost für zukünftige Pfeifenraucher

Pfeiferauchen ist mit Abstand die kultivierteste Form des Tabakgenusses, aber es bedarf ein wenig Übung und Hintergrundwissen, um sich ganz und gar hinzugeben. Wer sich schon immer mit dem Genuss einer Tabakpfeife anfreunden wollte, dies aber aus Mangel an Kenntnis lieber doch erst einmal sein gelassen hat, den möchten wir ein wenig ermutigen. Dieser Blogbeitrag gilt den Pfeifentabak-Anfängern. Welcher Tabak eignet sich für Einsteiger, wie lässt sich eine Pfeife optimal stopfen, wie erhält Pfeifentabak seine verschiedenen Aromen und wo kommt der Tabak überhaupt her? Das sind Themen, die immer wieder nachgefragt werden und auf die wir heute eingehen wollen. Pfeifentabak für Anfänger ist dein Blogpost, wenn du eintauchen willst in die Welt des Pfeiferauchens.

Pfeifentabak. Das Beste, was aus Tabak werden kann

Die Art und Weise der Tabakverarbeitung entscheidet, ob aus einer Tabakpflanze Pfeifen- oder ein anderer, beispielsweise Zigarettentabak entsteht. Schnitt und Aromatisierung sind gänzlich unterschiedlich. Zigarettentabak ist sehr fein geschnitten. Wie der Pfeifentabak wird auch er mit Würzstoffen versehen, allerdings ist Zigarettentabak mit bis zu 700 Zusatzstoffen sehr – sorry an alle Zigarettenraucher – malträtiert.

Beim Pfeifentabak erlebst du ein natürliches Tabakvergnügen, auch mit diversen Aromastoffen untermauert, aber auf jeden Fall ursprünglicher. Zigarettentabak nennt man auch Feinschnitttabak. Durch diesen Schnitt sowie die weiteren Zusatzstoffe brennt er schneller ab und sorgt so für ein kurzweiliges Rauchvergnügen. Pfeifentabak hingegen ist viel gröber geschnitten und kommt luftig daher. Das erkennst du auf den ersten Blick. Und wenn man die Nase dicht an den Pfeifentabak hält, riecht man den Unterschied ebenfalls sofort.

Pfeifentabak ist außerdem merklich feuchter als Zigarettentabak, so kann er viel intensiver duften, verbrennt langsamer und wird dabei nicht so heiß, dass er die Pfeife beschädigen könnte. Sein Feuchtigkeitsgehalt liegt zwischen 13 und 16 Prozent. Feuchter darf er nicht sein, sonst brennt er schlecht und dein Raucherlebnis ist hinüber.

Die Schnittbreite ist ebenfalls ausschlaggebend für den perfekten Rauchgenuss. Dabei gilt: Je grober der Tabak geschnitten ist, desto langsamer und kühler brennt er ab. Wichtig ist der Schnitt auch für das Aroma. Bei 1,6 bis 2 mm Schnittbreite entfaltet es sich in der Pfeife am besten. Am beliebtesten sind Aromen wie Vanille, Rum, Whiskey, Honig, Schokolade oder Rosenholz. Eine Duftvielfalt, die ihresgleichen sucht. Pfeifentabak-Anfänger müssen sicher erst einmal ihren Favoriten finden. Nimm dir Zeit und gönne dir Ruhe, Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.

Gut gemischt und aromatisiert

Wie kommt es eigentlich, dass Pfeifentabak so wunderbar duftet und warum riecht er so ganz anders als Zigarettentabak? Um uns dem Pfeifentabak zu nähern, tauchen wir ein in die Welt des Tabaks. Du musst wissen, dass jeder Pfeifentabak bei der Herstellung viel Liebe zum Detail bedarf. Er besteht aus verschiedenen Roh- und Würztabaken, deren Mischung sehr fein aufeinander abgestimmt ist. Dabei werden, je nach Sorte, unterschiedliche Tabake miteinander kombiniert, die dann individuelle Geschmacksrichtungen ergeben. Je nach Mischung gibt es besonders milde Marken, die sich perfekt als Pfeifentabak für Anfänger eignen.

Ausgangsbasis ist immer Rohtabak, der man heute weltweit in subtropischen Klimazonen anbaut. Ursprünglich nur auf dem amerikanischen Kontinent bekannt, wurde Tabak dank Christoph Kolumbus auch in Europa und anderen Teilen der Welt populär. Rohtabak wird in drei Hauptsorten unterteilt: Virginia-Tabak, Burley-Tabak und Orient-Tabak. Daneben hat sich auch der Cavendish Tabak als Pfeifentabak einen Namen gemacht. Er ist kein natürlicher Rohtabak, sondern Tabak, den man mittels Dampf oder Hitze zu Cavendish verarbeitete.

Rohtabak-Sorten kurz vorgestellt

Virginia

Sein Name ist Programm. Denn diese Tabaksorte hat man erstmals im US-Bundesstaat Virginia kultiviert. Heute werden weltweit mehrere hundert Sorten angebaut. Virginia ist übrigens der meistverwendete Rohtabak zur Pfeifentabak-Herstellung. Seine Geschmacksrichtung wird als süß und strohig beschrieben. Die Farbe ähnelt einem Orangegelb. Sie entsteht, weil Virginia an der Luft trocknet. Daher wird Virginia auch gerne als „heller Tabak“ bezeichnet. Einen noch süßeren Geschmack erhält Virginia durch die Aromatisierung mit einer zuckerhaltigen und/oder aromahaltigen Lösung und der anschließenden erneuten Trocknung.

Burley

Diese Sorte ist sehr beliebt und die populärste Tabaksorte für Zigaretten. In vielen Pfeifentabak-Mischungen findet sie sich ebenfalls häufig wieder. Obwohl – wie Virginia – weltweit angebaut, ist dieser Rohtabak vor allem in den USA beheimatet. Seine Hauptanbaugebiete befinden sich in den Staaten Kentucky und Tennessee. Burley-Tabake haben eine hellbraune bis dunkelbraune Farbe. Sie entsteht durch die Lufttrocknung der großblättrigen Pflanzblätter, die beim Trocknen den Zucker entzieht. Das ist auch der Grund dafür, dass der Burley-Tabak einen würzigen, bitteren und erdigen Geschmackston besitzt.

Orient

Die nicht sehr hochwachsenden Tabakpflanzen werden, wie der Name schon sagt, meist im Nahen Osten, vornehmlich Türkei, Griechenland und Syrien, angebaut. Auch auf dem Balkan, zum Beispiel in Mazedonien, findet man sie. Die Tabakblätter sind recht klein, der Geschmack süßlich schwer. Auf den Blättern besitzen die Pflanzen eine Wachsschicht, die sie vor Verdunstung schützt und zudem hauptverantwortlich für das intensive Aroma der Orient-Sorten ist.

Und damit du es einmal gehört hast: Neben den genannten gibt es noch Latakia. Dieser Tabak bildet keine eigene Sorte, sondern zählt zu den Orient-Tabaken, die jedoch meist als Würztabak Verwendung findet. Der Name verrät seine Herkunft: Der Latakia-Tabak stammt ursprünglich aus der gleichnamigen Stadt in Syrien. Sein typisch orientalischer Geschmack ist sehr rauchig, da man ihn über aromatisiertem Ofenfeuer trocknet. Hierzulande gilt er als nicht sehr populär; man findet ihn meist in den englischen Tabakmischungen.

pfeifentabak

Wie kommt das Aroma in den Tabak?

Mit vielen Arbeitsschritten und Geduld. Denn Sorgfalt, Zeit und Wissen machen den perfekten Pfeifentabak aus. Nach der Ernte erfolgt das Trocknen und Sortieren, danach kommen die getrockneten Blätter in eine Vakuumkammer, um nach diesem Arbeitsschritt veredelt, also aromatisiert zu werden. Erst danach erfolgen der Schnitt und die Röstung, um sich anschließend individuell beim Tabakhersteller nach geheimen Rezepten aromatisieren zu lassen. Pfeifentabak für Anfänger sollte übrigens leicht und mild sein. Die einzelnen Herstellungsschritte haben wir hier für dich zusammengefasst:

Step 1: Trocknen und Sortieren

Nach der Ernte, die von den Tabakbauern fast überall noch per Hand erfolgt – in einigen wenigen Regionen setzt man allerdings Maschinen ein – werden die Tabakblätter erst einmal getrocknet und sortiert. So entsteht der oben beschriebene Rohtabak. Wenn man bedenkt, dass ein Blend, also eine Mischung, bis zu 20, manchmal sogar 30, Rohtabake enthält und diese auch immer gleich schmecken sollen, kann man sich gut vorstellen, dass jetzt eine gut ausgearbeitete Misch-Rezeptur zum Zuge kommt. (Blending nennt man das Mischen der Tabake. Bei manchen Blends fügt man auch noch Würz- oder Aromatabake hinzu, wie zum Beispiel den genannten Latakia, um so noch ein intensiveres Aroma zu erreichen.)

Step 2: Ab in die Vakuumkammer

Nachdem die Tabakblätter getrocknet und sortiert sind, erhalten sie anschließend neue Feuchtigkeit. Klingt paradox, muss aber sein. Das Anfeuchten und Erwärmen der gemischten Tabakblätter erfolgt in einer Vakuumkammer mittels Wasserdampf. Dabei wird das Vakuum leicht gezogen, was bewirkt, dass sich die Poren der Tabakblätter öffnen und der Wasserdampf besser eindringen kann. Die Blätter werden nun ganz geschmeidig und brechen nicht so leicht. Dies ist die beste Vorbereitung, damit sich der Tabak im nächsten Schritt so richtig schön aromatisieren lässt. Spätestens jetzt muss man die dicken mittleren Blattrippen entfernen, denn sie sind nicht wirklich als Pfeifentabak zu verwenden. Nachdem der Tabak nochmal aufgelockert wurde, geht’s an die Veredelung unseres Pfeifentabaks.

Step 3: Aroma aus der Casing-Trommel

Endlich erfolgt nun der Veredelungsschritt, der bewirkt, worum es uns beim Genuss einer Pfeife geht: nämlich ums Aroma. Und damit dieses ausgewogen und langanhaltend ist, haben die Pfeifentabak-Hersteller schon vor vielen Jahren eine perfekte Methode entwickelt: Der Weg hin zu bestem Aroma des Pfeifentabaks geschieht rotierend. Der Tabak erlebt jetzt eine intensive Aromatisierung mit Aroma-Soßen.

Je nach Sorte natürlich ganz unterschiedlich. Die Aromatisierung erfolgt in der sogenannten Casing-Trommel. Dort werden die Blends mit verschiedenen Saucen besprüht. Das nennt man das „Soßen“ bzw. „Casing“. Die Trommel rotiert fleißig und sorgt dafür, dass jedes Blatt besprüht wird, es also zu einer gleichmäßigen Saucenaufbringung kommt. Die Soße geht eine intensive Verbindung mit dem Tabak ein. So entsteht die Grundaromatisierung, die man später noch individuell verfeinern kann. In Mischboxen ruhen nun Soße und Tabak für bis zu 24 Stunden, um sich noch mehr miteinander zu verbinden.

Step 4: Aromatisiert in Schnitt und Röstung

Nachdem sich Soße und Tabak miteinander verbunden haben, wird der Tabak relativ breit geschnitten. Wie oben erwähnt, müssen es mindestens 1,6 bis 2mm sein, damit sich das beste Aroma entfalten kann und sich der Pfeifentabak auch gut stopfen lässt. Danach wird er noch geröstet und ein weiteres Mal getrocknet. Fertig? Fast. Jetzt kommt nämlich das große Geheimnis der Tabakhersteller ins Spiel. Sein Top-Flavour erhält der Pfeifentabak nach individuellen Geheim-Rezepturen der Hersteller. So bekommt jede Sorte sein unnachahmliches Aroma.

Die Blends werden also von den Herstellern der verschienenen Marken mit zusätzlichen Gewürznoten bzw. Fruchtaromen versehen. Schlussendlich, nach weiteren 24 Stunden Ruhe, ist der Pfeifentabak bereit zum Verpacken. Eine lange Reise – von der Ernte als Rohtabak bis zur aromatischen Mischung, zum Beispiel als milde Sorte, die sich als Pfeifentabak für Anfänger sehr gut macht – geht zu Ende.

Pfeifentabak für Anfänger

Du fragst dich jetzt sicher, welche Sorte du für deine erste Pfeife wählen solltest. In dem Pfeifentabak hält die Tabak Welt viele verschiedene Pfeifentabake für dich bereit – auch für Einsteiger. Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Pfeifentabak-Marken. Unserer Empfehlung nach sollte der Einstieg ins Pfeiferauchen mit milderen Tabaksorten erfolgen. Dein Gaumen muss sich erst an den Geschmack gewöhnen. Der Vorteil des milden Tabaks ist, dass er nur ganz leicht auf der Zunge liegt.

Mit milden dänischen Mischungen bist du auf der sicheren Seite, zum Beispiel mit Poul Stanwell Jubilee oder W.O. Larsen Maple Mixture NO.50. Wir haben in unserem Blogpost „Die besten Pfeifentabake: Zehn Tabake zur Auswahl“ die besten Pfeifentabake vorgestellt, darunter geben wir auch weitere Einsteiger-Empfehlungen. Zum Beispiel Stanwell Sungold oder Rum and Maple Original. Am besten, du probierst dich durch und entdeckst deinen Favoriten. Hauptsache, du startest mild. Alles andere wäre schade, denn dein erstes Mal sollte ja eine Freude sein und kein Reinfall.

Wie raucht man eine Pfeife?

Auf jeden Fall leicht gestopft. Bevor das Rauchvergnügen losgehen kann, muss man erst einmal etwas tun. Nämlich seine Pfeife stopfen. Pfeifen sind meist aus Holz gefertigt, aber es gibt auch spezielle Pfeifen, die aus Ton oder dem sogenannten Meerschaum, einem unterirdisch abgebauten Mineral, hergestellt wurden. Für die Wahl deiner ersten Pfeife ist nur dein individueller Geschmack ausschlaggebend. Achte aber auf ein Modell mit mittlerem Füllvolumen! Am einfachsten lässt sich die Pfeife mit den Fingern stopfen.

Wer allerdings als Pfeifenraucher etwas auf sich hält, besitzt einen Pfeifenstopfer. Mehr über das vielseitig benutzte Utensil erfährst du in unserem Blogpost über Pfeifenzubehör. Der Tabak sollte leicht nach unten gedrückt werden, bis die Oberfläche schön gleichmäßig ist. Jetzt kann geraucht werden. Wir empfehlen zum Anzünden ein extra Pfeifenfeuerzeug. Dort tritt die Flamme seitlich aus, die Pfeife ist so viel einfacher anzuzünden. Natürlich geht’s auch mit einem einfachen Streichholz.

Achtung: Nach dem Anzünden bäumt sich der Pfeifentabak erst einmal auf. Mit dem Pfeifenstopfer kannst du alles wieder hinunterdrücken. Jetzt kannst du ihn noch einmal neu anzünden.

Der Sinn des Pfeifenrauchens ist der Genuss. Es gilt, langsam zu rauchen. Zwischendurch geht die Pfeife vielleicht auch einmal aus. Das macht nichts, dann kann sie einfach wieder angezündet werden. Aber sie sollte an einem Stück geraucht werden. Einmal kalt geworden, schmeckt sie nicht mehr. Am besten raucht man sie bis zum letzten Krümel. Übrigens: je sauberer die Pfeife, desto größer der Genuss.

Lagerung und Haltbarkeit deines Pfeifentabaks

Wenn du dich für einen Tabak entschieden hast, möchtest du sicherlich lange etwas davon haben. Deshalb sind Art und Weise der Aufbewahrung ein wichtiges Thema. Generell gilt, dass du ungeöffneten Tabak rund 2 Jahre ohne Qualitätsverlust an einer Stelle deiner Wahl aufbewahren kannst. Sobald die Packung einmal geöffnet ist, solltest du aber Sorgfalt bei der Aufbewahrung walten lassen. Dann hast Du bis zu einem Jahr ungetrübte Pfeifentabak-Freude.

Was heißt das genau? Zunächst: Schütze deinen Tabak vor Luft und Sonne! Er trocknet in beiden Fällen extrem schnell aus und ist dann weder gut stopfbar noch genießbar. Stattdessen bröselt er nur noch vor sich hin. Außerdem sollte Tabak nicht zu warm oder zu kalt sein. Man sagt, dass er sich bei 18 Grad am Wohlsten fühlt. Allerdings sind Schwankungen natürlich vertretbar. Last but not least ist auch die Luftfeuchtigkeit ein wichtiges Kriterium für den langanhaltenden Tabakgenuss. Tabak sollte immer trocken und möglichst luftdicht verpackt sein.

In der Packung muss der Tabak jedoch eine leichte Feuchtigkeit besitzen. Etwa 55 Prozent Luftfeuchtigkeit sind das Maximum. Sowohl die Dose als auch die Pouches müssen nach der Tabak-Entnahme wieder gut verschlossen werden, so kann dein Tabak seine leichte Feuchtigkeit besser halten. Übrigens, in eigens dafür hergestellten Tabaktöpfen ist die Aufbewahrung ein Kinderspiel.

Ob für Anfänger oder für Kenner: Pfeifentabak ist ein edles und aufwändig hergestelltes Produkt, das du genießen solltest. Schau dich am besten gleich in unserem Pfeifentabak Sortiment um und finde deinen ersten Pfeifentabak für Anfänger! Viel Spaß beim Genuss.

Adem Becker
Adem Beckerhttps://www.tabak-welt.de
Gute Texte und ein Expertenstatus in puncto losen und industriell verarbeiteten Tabak? Für mich ist das die perfekte Kombination. Ich gebe dir hier im Blog nützliches Wissen mit auf den Weg, damit auch du zum Tabakspezialisten wirst.

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