Virginia vs. Burley vs. Orient: 13 zentrale Unterschiede

Neben Virginia-Tabak werden über 60 verschiedene Tabaksorten zu Rauchwaren verarbeitet. Die drei ersten Plätze haben sich inzwischen Virginia, Burley und Orient erobert. Wir durchleuchten sie mit Blick auf die Geschichte, die Anbaugebiete, das Aroma und einiges mehr. Dazu haben wir 13 Kategorien entwickelt. Werde zum Profi für die speziellen Anforderungen, Aufgaben und Herausforderungen der Sorten.

Tabak: Begriffsursprung bleibt rätselhaft

Die Wortherkunft von Tabak ist umstritten. Einige vermuten den mexikanischen Ort Tabasco als den Namensgeber, andere die neuspanische Provinz Tabaco. Weitere bringen Tabak mit dem arabischen Wort tabbaq in Verbindung. Der Naturforscher Alexander von Humboldt erfuhr, dass die Bewohner der Insel Haiti ihr Rauchinstrument Tabaco nannten. Folglich vertrat er die Auffassung, dass der Tabak seinen Namen daher habe.

Am wahrscheinlichen für den Ursprung des Begriffs ist die Karibikinsel Tobago. Sie liegt vor der Küste von Venezuela und bildet zusammen mit der etwas größeren Insel Trinidad den Inselstaat Trinidad und Tobago. Christof Kolumbus entdeckte Tabago im Jahr 1498. Die Hauptstadt ist Scarborough.

Virginia-Tabak

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Der Virginia-Tabak hat seinen Namen vermutlich von der Kolonie, in der er erstmalig kultiviert wurde: Virginia.

Der Virginia-Tabak ist die beliebteste Tabaksorte der Welt und die bedeutsamste für die gesamte Tabakindustrie. Überall auf der Welt werden mehrere hundert verschiedene Virginia-Tabake angebaut. Jährlich kommen neue hinzu.

Namensgebung

Die meisten schließen aus dem Namen Virginia-Tabak auf seine Herkunftsregion: dem Bundesstaat an der Ostküste der USA. Das ist zwar wahrscheinlich, allerdings unter Botanikern umstritten.

Geschichte

In Virginia gab es schon lange wildwachsenden Tabak. Er war jedoch ausgesprochen bitter. Deswegen pflanzte der englische Kolonist John Rolfe 1610 in Virginia die Samen einiger weniger herben Sorten von den Antilleninseln an und experimentierte mit ihnen. Nach zwei Jahren war er in der Lage, den Virginia-Tabak herzustellen, auf den Boden und das Klima Virginias abgestimmt. Rolfe war übrigens mit einer berühmten Frau verheiratet: der Indianerprinzessin Pocahontas.

Binnen weniger Jahre produzierten die Farmer in Virginia und den angrenzenden Staaten mehrere Tonnen Virginia-Tabak. Noch im 17. Jahrhundert wurde er daher zum wichtigsten Exportprodukt von Virginia, Georgia, Florida und Carolina. Größter Handelspartner war England. Von dort verbreitete sich nicht nur der Virginia-Tabak, sondern auch die Sitte des Rauchens über ganz Europa und schließlich in alle Erdteile.

Anfang des 19. Jahrhunderts empfanden die Tabakproduzenten in Ohio, Pennsylvania und Maryland den Virginia-Tabak als zu geschmacksintensiv und testeten neue Trocknungsprozesse. Mit anderen Worten: Sie wollten etwas milderen Virginia-Tabak herstellen. Die bahnbrechende Innovation gelang 1839 dem Farmer John Broadus. Er erfand das Verfahren der Lufttrocknung. Seitdem hat sich die Verarbeitung des Virginia-Tabaks, von der Mechanisierung einmal abgesehen, kaum verändert.

Virginia Tabak

Aussehen der Pflanze und Blatttypus

Der Virginia-Tabak ist kurz vor der Reife 1 bis 3 m hoch und mit dicken, wenig verzweigten Stängeln besetzt. Sämtliche Pflanzenteile weisen eine klebrige Behaarung auf. Die Farben der Blüten variieren zwischen cremefarben, rot und pink. Die Pflanzen sind sehr großblättrig. Die Blätter können daher Längen von 50 cm und mehr erreichen. An ihrem Ende laufen sie spitz zusammen.

Anbaugebiete

Optimal für die landwirtschaftliche Produktion von Virginia-Tabak sind subtropische Regionen mit geringer Niederschlagsmenge. Das bieten zum Beispiel der US-Bundesstaat Georgia und der Süden Brasilien. Auch im Bundesstaat Virginia wird heute noch Virginia-Tabak angebaut. Inzwischen findet man Felder mit Virginia-Tabak zudem in vielen anderen Regionen der Welt. Wichtig ist, dass genug Sonne scheint und die Böden mittelschwer und kräftig sind.

Ernte

Die Blätter des Virginia-Tabaks werden hellgrün bis gelb abgenommen. Der Tabakbauer pflügt dabei nur die untersten Blätter. Die oberen lässt er so lange stehen und nachreifen. Sie sind erst beim nächsten Erntegang an der Reihe. In Abständen von etwa einer Woche gibt es bis zu neun Durchgänge. Die Erntemethode trägt dementsprechend die Bezeichnung Einzelblatternte.

Trocknungsmethode

Der Virginia-Tabak wird fast immer heißluftgetrocknet. Bei der industriellen Herstellung findet die Heißlufttrocknung in speziellen Röhrenofen statt. Das Verfahren dient dazu, einen möglichst großen Anteil an Zucker und Stärke zu bewahren. Es gibt aber auch Methoden, bei denen der Virginia-Tabak über Feuer getrocknet wird. Dadurch nimmt er eine rauchigere Note an.

Individuelle Verarbeitungsschritte

Mittlerweile ist es in der Industrie gelernte Praxis, den Virginia-Tabak nicht mehr zu fermentieren. Stattdessen wird er einem abwechselnden Befeuchtungs- und Trocknungs- sowie Erwärmungs- und Abkühlungsprozess unterzogen. Man nennt diese Verarbeitung folglich „Aging and Redrying“. Mehr über die Verarbeitungsschritte von der Ernte bis zur Flavourisierung erfährst du im Blogpost Tabakherstellung heute – 10 Blicke hinter die Kulissen.

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Farbe

Nach der Verarbeitung zeigt sich der Virginia-Tabak in einem Orangegelb. Er zählt daher zu den hellen Tabaken. Die Farbe entsteht durch die Heizlufttrocknung.

Aroma

Der Virginia-Tabak kommt beim Rauchen recht süßlich, allerdings auch etwas heu- oder strohartig daher. Im Ganzen ist sein Eigengeschmack aber eher schwach. Das liegt unter anderem daran, dass der Virginia-Tabak einen niedrigen bis mittleren Nikotingehalt besitzt. Je gründlicher der Tabak nach der Ente gewaschen wird, desto niedriger sind Nikotinanteil und Eigengeschmack. Der Unterschied ist für Laien allerdings nicht zu schmecken.

Sorten

Beim Virginia-Tabak unterscheidet man drei Sorten.

  1. Virginia-Helena-Tabak: Er hat eine helle Farbe und einen niedrigen Nikotingehalt. Er ist die Grundlage für besonders leichte Zigarettentabak- und Pfeifentabakmischungen.
  2. Virginia-Gold-Tabak: Es ist ebenfalls ein heller Tabak, aber stärker zuckerhaltig. Ansonsten hat er die gleichen Eigenschaften wie der Virginia-Helena-Tabak.
  3. Virginia-Golta-Tabak: Er ist die Standardsorte für Zigaretten- und Pfeifentabak. Seine Blattqualität und seine Resistenzeigenschaft gegen Krankheiten sind ausgezeichnet.

Als Blend

Der Virginia-Tabak ist der perfekte Grundtabak für Zigaretten- und Pfeifentabak. Denn durch seinen dezenten Eigengeschmack lässt er sich hervorragend aromatisieren. Hinzu kommt die gute Aufnahmefähigkeit von Flüssigkeiten, zum Beispiel den Aromen. Allein als Blend deckt der Virginia-Tabak ca. 60 % der Weltproduktion ab.

Tabakprodukte aus reinem Virginia-Tabak

Tabakwaren aus purem Virginia-Tabak ohne andere Beimischungen nennen sich „Straight Virginia“. Sie feiern seit einigen Jahren ein Comeback. Unter anderem bestehen die Marken Manitou und American Spirit aus 100 % Virginia-Tabak. Das Gleiche gilt für die Drehtabake Turner Virginia und Sioux Virginia Blue. Bei den Pfeifentabaken kommen Barsdorf´s Bester Bright Virginia und W. O. Larsen Larsen’s Virginia Flowers pur daher. Lies dazu gerne Die besten Pfeifentabake: 10 Tabake zur Auswahl. Pfeifentabake lassen sich übrigens auch zum Zigarettenstopfen verwenden.

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Burley Tabak

Namensgebung

Wem die Bezeichnung Burley zugeschrieben ist, bleibt unbekannt. Vermutlich hat der Tabak seinen Namen erst Jahre nach seiner Entdeckung erhalten.

Geschichte

Der Burley-Tabak ist eine Mutation des Virginia-Tabaks. George Webb und Joseph Fore, zwei Farmer aus Ohio, waren die ersten, die ihn kultivierten. Dazu pflanzten sie Saatgut aus Kentucky auf der Farm eines bekannten Amerikaners: Captain Frederick Kautz. Zwar erkannten die Männer, dass der Burley-Tabak recht empfindlich und einigen Gefahren ausgesetzt ist. Denn er besitzt eine geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und extremen Witterungseinflüssen. Dennoch wurde der Burley-Tabak schon bald vielerorts in Kentucky und Tennessee angebaut. Große Popularität erreichte er jedoch erst in den späten 1800er Jahren.

Aussehen der Pflanze und Blatttypus

Der Burley-Tabak wird bis zu 2 m hoch, teilweise höher. Die Blüten zeigen sich in Rosa. Wie der Virginia-Tabak ist der Burley-Tabak sehr großblättrig. Sein Vorteil liegt aber in einer größeren Zellstruktur der Blätter. Durch sie können Zusatzstoffe besonders gut ins Blatt eindringen.

Anbaugebiete

Der Burley-Tabak benötigt noch schwerere Böden und eine noch stärkere Düngung als der Virginia-Tabak. Der beste und hochwertigste Burley-Tabak wächst in Kentucky und Tennessee in den USA und in der Nähe des Lake Ontario in Kanada. Eine gute Ernte liefern auch die Anbaugebiete in Indonesien, Guatemala und Uganda. Wie der Virginia-Tabak wird der Burley-Tabak aber inzwischen in aller Welt angebaut.

Ernte

Neben der Einzelblatternte wird der Burley-Tabak manchmal mit der Ganzpflanzenernte vom Feld geholt. Dabei brechen die Tabakbauern zunächst die bodennahen Blätter sowie die wertvollsten Blätter des Oberguts. Hinterher folgt die Ernte der Blütenstände, später der restlichen Pflanze. Obwohl die ganze Pflanze verschwindet, verarbeiten die Bauern lediglich die Blätter. Aus dem Pflanzenrest wird Brennmaterial.

Trocknungsmethode

Der Burley-Tabak wird luftgetrocknet, was man als aircured bezeichnet. Beim „air curing” hängen die Blätter sechs bis acht Wochen lang in luftigen Scheunen. Durch sie weht immer ein leichter Wind.

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Individuelle Verarbeitungsschritte

Die Herstellung des Burley-Tabaks entspricht der des Virginia-Tabaks. Auch beim Burley-Tabak haben moderne Verarbeitungsverfahren die natürliche, langwierige Fermentation abgelöst.

Farbe

Der Burley-Tabak hat eine mittelbraune bis dunkelbraune Farbe. Der dunkle Ton kommt zustande, weil der Tabak nur wenig Zucker besitzt. Er wird ihm größtenteils während der Lufttrocknung entzogen.

Aroma

Das Eigenaroma des Burley-Tabaks ist würzig, bitter, erdig und holzig. Es erinnert manchmal an eine Zigarre. Zudem besitzt der Tabak eine leichte Kakaonote ohne Süße. Der Zucker wird ihm oftmals in Form von Melasse, Honig oder Lakritze wieder hinzugefügt. So ersetzt man den natürlichen entzogenen Zucker. Der Nikotingehalt ist mal moderat, mal mittelhoch.

Sorten

Beim Burley-Tabak unterscheidet man zwei Sorten.

  1.  White Burley-Tabak: Er ist leicht und süß.
  2.  Kentucky Burley-Tabak: Er ist schwer und kräftig.

Als Blend

Wie beschrieben, zeichnet sich der Burley-Tabak durch eine vergrößerte Zellstruktur aus. Es ist daher für ihn besonders leicht, Feuchthaltemittel, Zucker und andere Aromastoffe aufzunehmen. Aus diesem Grund wird er gerne für Zigaretten verwendet. Beim Pueblo Tabak Burley Blend ist der Anteil an Burley-Tabak sogar besonders hoch. Natürlich ist der Burley-Tabak auch in Tabak zum Stopfen und in Pfeifentabak wie dem Stanwell Sungold und dem Brigg C zu finden.

Tabakprodukte aus reinem Burley-Tabak

Der Burley-Tabak gehört zu den Tabaksorten, die in Zigaretten ausschließlich als Beigabe genutzt werden. Zum alleinigen Genuss ist er als Zigarettentabak nicht zu empfehlen, ebenso wenig als Stopf- und Drehtabak. Dagegen lieben ihn Pfeifenraucher auch ohne Mischung. Wer ihn pur probieren möchte, für den lohnt sich der Pfeifentabak McConnell Pure Burley.

Orient Tabak

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Nirgendwo hat der Orient-Tabak dieselben exzellenten Wachstumsbedingungen wie im Orient.

Erlesen, kostenintensiv und mit Seltenheitswert: Bei der Welttabakproduktion beträgt der Anteil des Orient-Tabaks derzeit nur 8 %. Er ist damit sehr viel geringer als beim Virginia-Tabak und Burley Tabak. Die Produktion des Orient-Tabaks nimmt aktuell weiter ab.

Namensgebung

Wer dem Orient-Tabak als erster seinen Namen gab, ist nicht gewiss. Der Ausdruck ist wahrscheinlich wie der des Virginia- und des Burley-Tabaks in Amerika entstanden. Den Länderbegriff Orient hatten die Römer erfunden. Alles, was im Osten der Stadt Rom lag, bezeichneten sie als Orient, was im Westen lag, als Okzident.

Geschichte

Die Geschichte und der Einfluss des Orient-Tabaks reichen weiter zurück als beim Virginia- und Burley-Tabak. Denn er wird schon seit Hunderten von Jahren konsumiert. Welches Land den Orient-Tabak das erste Mal kultivierte, ist nicht bekannt. Die Vermutung liegt nahe, dass er seinen Ursprung auf dem Balkan hat.

Zunächst wurde der Orient-Tabak in Wasserpfeifen geraucht. Ägyptische Soldaten waren wahrscheinlich die ersten, die ihn in zigarettenartige Röhrchen genossen. Eigentlich waren sie für Schießpulver gedacht. Während des Krimkrieges lernten britische Soldaten den Orient-Tabak von ihren türkischen Verbündeten kennen. Sie nahmen ihn mit nach England und konsumierten ihn als Pfeifentabak. In den frühen 1900er Jahren fand der Orient-Tabak dann seinen Weg über den Atlantik in die amerikanischen Zigaretten.

Aussehen der Pflanze und Blatttypus

Der Orient-Tabak ist eine sehr kleinwüchsige Pflanze. Sie wird nur 30 bis 40 cm groß. Die geringe Höhe ist dadurch bedingt, dass der Tabak auf sehr nährstoffarmem Boden wächst.

Seine Blätter sind oval und ebenfalls sehr klein. Sie erreichen zwischen 2 und 10 cm. Das ist gut so, da sie im Unterschied zum Virginia- und Burey-Tabak umso wertvoller sind, je kleiner und fetter sie bleiben. Nur dann speichern sie ihren Energiespender Nummer eins besonders gut: die Zuckerstoffe. Außerdem werden die kleineren Blätter durch die Blattmenge kompensiert. Denn während der Virginia-Tabak höchstens 30 Blätter pro Pflanze vorweist, sind es beim Oriental-Tabak fast 100.

Den Blättern ist eine Art „Wachsschicht“ zu eigen. Der Orient-Tabak bildet sie zum Schutz vor extremer Sonneneinstrahlung. Die Schicht ist der Grund, warum der Orient-Tabak reich an ätherischen Ölen ist. Die Öle sorgen zum einen für einen besonderen Geschmack und zum anderen für einen langsamen Abbrand.

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Anbaugebiete

Der Orient-Tabak braucht den Wechsel von heißen Tagen und kühlen Nächten. Zudem bedarf er karger, sandiger und nährstoffarmer Böden, viel Sonne und wenig Regen. Er wächst daher nur in wenigen Regionen weltweit. Die bedeutendsten Anbaugebiete sind Zypern, Griechenland, Türkei, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Russland und Nahost. In kleinerem Umfang wird der Orient-Tabak auch in Fernost und Afrika angebaut. Versuche, ihn in andere Gegenden der Welt umzusiedeln, waren erfolglos. Er gedeiht nicht, weil ihm die heimischen Bedingungen fehlen.

Ernte

Die Ernte des Orient-Tabaks erfolgt – wie beim Virginia-Tabak – als Einzelblatternte. Im Gegensatz zum Virginia-Tabak kommen dabei jedoch keine Maschinen zum Einsatz. Stattdessen ernten die Tabakbauern die winzigen Blätter von Hand. Die mühsame Handarbeit ist einer der Gründe für die hohen Kosten des Orient-Tabaks.

Trocknungsmethode

Der Orient-Tabak wird sonnengetrocknet. Bei diesem sogenannten „sun curing“ trocknet der Tabak erst kurz vor. Blatt für Blatt auf Tabakgarn gezogen wird er danach in der Sonne aufgehängt. Meist wählt der Bauer einen etwas luftigen Ort. Die „Tabakgirlanden“ verbleiben dort zwei bis vier Wochen.

Individuelle Verarbeitungsschritte

Der Orient-Tabak erhält – anders als der Virginia-Tabak und der Orient-Tabak – keine Soßierung. Man nennt sie auch Casing. Soßierung bedeutet, dass eine Tabaksorte in eine Sauciertrommel gegeben und mit Würzsoßen besprüht wird, wodurch sie neue, ganz individuelle Geschmacksnoten erhält. Beim Orient-Tabak ist sein hoher Zuckergehalt jedoch Geschmacksträger genug. Weiterer Optimierung des Aromas bedarf es nicht.

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Farbe

Der Farbton des Orient-Tabaks ist hellgelb bis grüngelb. Manchmal kommt er auch etwas bräunlich mit einem Stich ins Orange daher.

Aroma

Der Orient-Tabak erweist sich als äußerst zuckerhaltig. Man findet auf der Welt keinen süßlicheren und aromatischeren Tabak. Der Nikotingehalt ist niedrig.

Sorten

Beim Orient-Tabak unterscheidet man drei Sorten.

  1. Basma-Tabak: Er gilt als der König des Orient-Tabaks und ist ein Tabak für Zigaretten, Wasserpfeifen und Pfeifen. Sein Hauptanbaugebiet ist Griechenland.
  2. Izmir-Tabak: Er ist ein geschmacksintensiver Tabak, vor allem für Wasserpfeifen und Pfeifen. Älteren Rauchern ist der Izmir-Tabak auch als Smyrna-Tabak bekannt.
  3. Latakia-Tabak: Er ist ein schwarzer, äußerst geschmacksintensiver Würztabak für Pfeifen. Namensgeber ist die Stadt Latakia in Syrien.

Als Blend

Aus zwei Gründen sollte der Orient-Tabak in keiner Zigarette aus der Schachtel fehlten. Das gleiche gilt für die Stopf- und Drehtabake wie dem Mark 1 Volumentabak. Zum einen sorgt er für den harmonischen Geschmack, zum anderen ist er für den langsamen Abbrand verantwortlich. Beides liegt am hohen Zuckergehalt und den aromatischen Ölen.

Heutzutage ist es gang und gäbe, nur eine geringe Menge an Orient-Tabak beizumischen. Früher war das anders. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts hat der Orient-Tabak noch den Tabakanteil vieler Zigaretten dominiert.

Nicht weniger beliebt ist der Orient-Tabak als Mischung für Pfeifentabak. Beispielsweise ist er Teil des Poul Stanwell Jubilee und des Peterson Early Morning Pipe. Auch in Zigarillos und Zigarren findet man ihn.

Tabakprodukte aus reinem Orient-Tabak

Zwar ist der Orient-Tabak recht kostenintensiv, aber dennoch pur in Pfeifen beliebt. Der Robert McConnell Pfeifentabak Pure Orient besteht beispielsweise aus keinem weiteren Tabak. Manchmal wird der Orient-Tabak auch pur als Zigarettentabak verwendet.

Häufige Fragen zu Tabak und seiner Verwendung

Was ist Würztabak?

Zu den Würztabaken gehören Kentucky, Maryland, Lausitz, Latakia und Perique. Wie der Name schon sagt, verleihen Würztabake dem Blend einen würzigen Geschmack.

Was ist Kentucky-Tabak?

Der Kentucky-Tabak ist ein dunkelbrauner Würztabak mit kräftigem Geschmack. Er wird in Verbindung mit Virginia-Tabak für Zigarettentabak- und Pfeifentabakmischungen verwendet. Pfeifenraucher konsumieren ihn mitunter pur.

Was ist Maryland-Tabak?

Wie der Kentucky-Tabak ist auch der Maryland-Tabak ein dunkelbrauner Würztabak. Er besitzt ebenfalls einen kräftigen Geschmack und findet Verwendung in Zigarettentabak- und Pfeifentabakmischungen.

Was ist Ziertabak?

Ziertabak wird wegen seiner leuchtenden Blütenfarbe und des süßlichen Duftes angebaut. Man bekommt ihn im Handel, wo er meist als einjährig angeboten wird. Wenn er die Möglichkeit hat, frostfrei zu überwintern, blüht er mehrjährig. Als Rauchtabak eignet er sich nicht.

Was ist American Blend?

Der American Blend ist der bevorzugte Zigarettentabak-Mix. Er besteht zu 60 % aus Virginia-, zu 30 % aus Burley- und zu 10 % aus Orient-Tabak. Der beliebteste aller Blends wurde ursprünglich für den Pfeifentabak Prince Albert verwendet. Hersteller war die Reynolds Tobacco Company. Erst später fand er seinen Weg in die Zigaretten. Berühmte Zigarettenmarken wie Lucky Strike, Chesterfield und Pall Mall bestehen aus American Blend. Die Zigaretten von Camel waren die erste American Blend-Zigaretten weltweit.

Was sind der English Blend und der German Blend?

English Blends haben einen höheren Anteil an Virginia-Tabak als der American Blend. German Blends bestehen aus bis zu 50 % Orient-Tabak.

Wie stopft man richtig?

Zum Stopfen brauchst du nicht mehr als eine Stopfmaschine, Filterhülsen und Tabak. Öffne zuerst die aromaversiegelte Dose und den Verschluss der Stopfmaschine. Danach entnimm eine kleine Menge Stopftabak. Verteile sie locker und gleichmäßig in der Stopfmaschine und drücke sie vorne und hinten leicht an. Nimm danach eine leere Filterhülse. Stecke sie auf den vorgesehenen Aufsatz. Jetzt einfach die Stopfmaschine schließen. Dann den unteren Teil festhalten und mit der Stopfmaschine die Filterhülse über den Stopftabak ziehen. Wir haben zu den Themen Beliebte Stopftabake, Stopfmaschinen, Filterhülsen und Stopfen für Anfänger eigene Blogposts verfasst. Interessieren werden dich sicher auch 6 Gründe, warum du deine Zigaretten stopfen solltest.

Wie dreht man richtig?

Öffne den aromaversiegelten Tabak. Dann nimm ein Blättchen zur Hand. Die gummierte Fläche des Papiers muss nach oben zeigen. Danach entnimm mit den Fingerspitzen den Drehtabak. Verteile ihn gleichmäßig auf dem Blättchen. Wenn du magst, nimm einen Drehfilter. Anschließend rolle das mit Tabak gefüllte Blättchen zwischen Daumen und Zeigefinger beider Hände. Befeuchte die Gummierung mit der Zungenspitze. Als letztes entfernst du den überstehenden Tabak. Fertig ist deine selbstgedrehte Zigarette! Mehr zu den beliebtesten Drehtabaken sowie zu Drehmaschinen, Blättchen und Drehfiltern findest du in anderen Blogbeiträgen. Auch im Post Drehen für Anfänger erfährst du Neues.

Angelika Kiel
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Seit Jahren ist es meine größte Leidenschaft, über losen und verarbeiteten Tabak, Tabakerhitzer und andere Tabakprodukte zu schreiben. Mein Wissen gebe ich hier im Blog an passionierte Raucher und Dampfer weiter, um auch sie zu Experten zu machen.

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